Spiritualität mit Leib und Seele
Auch in Europa wird Yoga von immer mehr Menschen praktiziert. Dabei reicht das Verständnis von einer Art populärer Gymnastik über Vermutungen hinsichtlich Bewusstseinserweiterung und Chakren bis hin zu persönlichen Erfahrungen mit dieser Übungspraxis. Der Schönstatt-Pater Markus Thomm hat über zehn Monate in Indien verbracht, um dort in hinduistischen Ashrams die Spiritualität der Inder kennen zu lernen. Seine Erfahrungen hat er im Buch „Spiritualität mit Leib und Seele“ veröffentlicht. Das Buch führt in allgemein verständlicher Sprache zunächst grundsätzlich in den Ursprung und die Quellen des Yoga ein und verbindet anschließend die hinduistischen Erfahrungen mit der christlichen Theologie. Das Herzstück des Buches bildet ein 14teiliger Übungszyklus. Ziel dieser Asanas ist es, eine Dynamik zu ermöglichen, die von einer inneren Grundhaltung des Sich-Verschenkens geprägt ist. Der Autor weist darauf hin, dass jeder Körperhaltung ein geistig-seelische Grundhaltung entspricht, in der eine Verbindung von körperlicher Übung und Gebet geschaffen wird, dessen „Entwicklungsziel das liebende Schauen, die Kontemplation“ ist.
Anzeiger für die Seelsorge, 7/8 2005, 44f.
Spiritualität mit Leib und Seele
Wer hat es geschrieben?
Pater Markus Thomm, Schöstatt-Pater, Yogalehrer und Meditationsleiter
Worum geht es?
Pater Markus Thomm beschreibt in seinem Buch eine Yogaweg, den Christen gehen können, ohne dass sie diesen auf die reinen Körperübungen reduzieren oder Angst haben müssen, dabei eine Mischung mit dem hinduistischen Glauben einzugehen.
Der Autor informiert über den Ursprung und die Quellen des Yoga und versucht hinduistische Erfahrung mit christlicher Theologie zu verbinden, indem er den Yogaweg es Patanjali unter christlichen Vorzeichen deutet. In seinem Buch wird ein Übungszyklus vorgestellt, anhand dessen sich ein christlicher Yogaweg praktisch einüben lässt – ein Weg, der Christen dazu verhelfen kann, ihren Glauben ganzheitlicher mit Leib und Seele zu leben. Zentrale Gedanken für die Körperübungen sind, wie sich christliche Grundvollzüge in die einzelnen Asanas einbinden lassen und wie sich darin durch die innere Ausrichtung der Kontemplation Gott erfahren lässt.
Wie ist es?
Sehr hilfreich! Mir hat das Buch sehr gut getan, da ich schon längere Zeit Yoga praktiziere und für mich selbst nach einer christlichen Deutung der einzelnen Übungen gesucht habe.
Besonders gut gefallen und geholfen haben mir die Beschreibungen der drei biblischen Bilder von der Fußwaschung, vom Brotbrechen und von Pfingsten. An ihrem Beispiel mach Pater Markus deutlich, worauf es letztlich für uns Christen ankommt: auf eine Haltung der Hingabe und des „Sich-Selbst-Verschenkens“; Grundhaltungen, die sich in den einzelnen Yogaübungen sehr gut einüben lassen.
Das Buch ist sehr informativ, mit schönen Bildern aus Indien aufgelockert und es gibt viele Anregungen zum Nachdenken und praktischen Ausprobieren.
Wer sollte es lesen?
Alles Christen, die auf der Suche nach einer ganzheitlichen Spiritualität sind und nach Möglichkeiten suchen, den Körper in ihre Gottesbeziehung einzubinden.
Alle Christen, die bereits Erfahrungen mit Yogaübungen gemacht haben und sich für den spirituellen Hintergründe interessieren, alle, die einen kontemplativen Weg gehen und Vorbehalte gegenüber Yoga haben.
Frauke Kraus, Newsletter Junges Schönstatt, 12.2007,15f.